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Als aktiver EMT zum digitalen Submetering

Die sektorenübergreifende Digitalisierung der Energiewende ist eine hochkomplexe Aufgabe und lässt die Sektoren Energie, Verkehr und Gebäude zusammenwachsen. An der CLS-Schnittstelle (Controllable Local Systems) zwischen dem Smart Meter Gateway (SMGW) als zentraler Kommunikationsplattform und den Digitalisierungslösungen für die betroffenen Sektoren hat sich die aktiver EMT GmbH positioniert. Das Unternehmen sorgt mit seinen Lösungen und Services dafür, Submetering ist ein ideales Einstiegsszenario für neue digitale Geschäftsmodelle als Ergänzung des klassischen Messstellebetriebs. Jedoch gilt: kein neues digitales Geschäftsmodell mehr ohne Smart Meter Gateway und aktiven Externen Marktteilnehmer (aEMT). Die Rolle des aEMT kann für Stadtwerke, Versorger oder Messstellenbetreiber stellvertretend ein zertifizierter Dienstleister einnehmen.

Im Submetering soll zukünftig das Auslesen von Wasserzählern, Wärmemengenzählern und Heizkostenverteilern über das Smart Meter Gateway (SMGW) organisiert werden. Schon in ihrer 2017 veröffentlichten Roadmap zur sektorenübergreifenden Digitalisierung der Energiewende und dem vielsagenden „Säulenmodell“ haben das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und das damalige Wirtschaftsministerium den Weg vorgezeichnet: Das SMGW soll zentrales Element bei der Digitalisierung verschiedenster Bereiche im und um das Gebäude werden: Smart Metering und Submetering, Smart Grid und Smart Mobility sowie Smart Home, Smart Building und Smart Services. Den jüngsten Hinweis lieferte die novellierte Heizkostenverordnung (HKVO). Darin heißt es unter anderem, dass ab 1. Dezember 2022 im Submetering nur noch Messtechnik eingebaut werden darf, die sicher an ein SMGW angebunden werden kann.

Dabei geht die Nutzung eines SMGW mit der Einhaltung regulatorischer Pflichten einher: So müssen alle Akteure, die Daten über das SMGW bzw. seine Controllable Local Systems (CLS)-Schnittstelle senden oder empfangen wollen, die Marktrolle des aktiven externen Marktteilnehmers einnehmen und unterliegen somit hohen Zertifizierungsauflagen. Mehr noch: zukünftig werden zur Realisierung energiewirtschaftlicher Anwendungsfälle unterschiedliche Einheiten benötigt, die einen Konformitätstest durchlaufen haben müssen. Dabei geht es in erster Linie um die Steuereinheit (SE), Submetereinheit (SME) und HAN-Kommunikationsadaptereinheit (HKE). Je nach Anwendungsfall wird eine dieser Einheiten benötigt. So wird es schnell voll im Zählerschrank und der Business Case droht unwirtschaftlich zu werden.

Anwendungen als aktiver EMT umsetzen

Die genannten Auflagen, allen voran die Zertifizierung zum aktiven EMT, sind selbst für große Stadtwerke nur schwer im Alleingang zu stemmen. Da passt es, dass die aktiver EMT GmbH wesentliche Eintrittshürden beseitigt und damit den Schlüssel für den Zugang zu den Mehrwerten bietet, die das Smart Meter Gateway bereithält.  Die partnerschaftliche Ausrichtung kommt im Markt gut an, weil das Unternehmen aus Leinfelden-Echterdingen für interessierte Akteure bspw. zahlreiche Services für das Submetering über das SMGW aus einer Hand anbieten kann – von der in der HKVO geforderten Funkauslesung über das CLS-Management bis hin zum BSI-konformen Datenmanagement inkl. Abrechnung.

Ein wesentlicher Baustein im Lösungsportfolio ist das, zusammen mit ZENNER entwickelte, CLS-fähige IoT-Gateway Hutschiene, das gleichzeitig die Aufgaben einer Steuereinheit (SE), Submetereinheit (SME) und HAN-Kommunikationsadaptereinheit (HKE) übernehmen kann. Bezogen auf den Submetering Anwendungsfall sammelt die SME Messwerte aus den Submetering-Verbrauchszählern ein und sendet diese über die CLS-Schnittstelle des SMGW in die nach ISO 27.001 zertifizierte Plattform der aktiver EMT GmbH. Von dort können sie für diverse Anwendungen genutzt und externen Marktteilnehmern zur Verfügung gestellt werden.

„Wir verstehen uns als 360-Grad-Dienstleister für die Digitalisierung der Energiewende und ermöglichen unseren Kunden die Umsetzung aller denkbaren aEMT-Anwendungsfälle ohne Zertifizierung des eigenen Unternehmens“, erklärt Sebastian Heß, Geschäftsführer der aktiver EMT GmbH. Gerade für Messstellenbetreiber, so Heß, eröffne die technische Infrastruktur zahlreiche Möglichkeiten für digitale Geschäftsmodelle – darunter auch das Submetering.

„Für viele unserer Kunden ist Submetering ein idealer Einstieg in die Welt digitaler Services und neuer Geschäftsmodelle. Denn mit der einmal installierten Infrastruktur können auch andere regulierte und nicht-regulierte Anwendungen realisiert werden“. Dies gilt zum Beispiel für den Betrieb von Ladeinfrastruktur für die Elektromobilität, die netzdienliche Steuerung von PV-Anlagen, Stromspeichern und Wärmepumpen oder IoT-basierte Smart Building- und Smart-Home-Anwendungen. Kurz gesagt, wer mit der Technologie der aktiver EMT GmbH in einsteigt, kann die installierte Infrastruktur auch nutzen um beispielsweise Energieerzeugungs- oder Verbrauchsanlagen gemäß §14 EnWG über das CLS-IoT Gateway Hutschiene zu steuern.

Schrittweises Vorgehen

Um das volle Potenzial der Digitalisierung zu nutzen, wählen viele Kunden ein schrittweises Vorgehen, das beispielsweise so aussehen kann:

  1. Submetering als möglicher Einstieg: Die novellierte HKVO verlangt Verbrauchstransparenz beim Heizen. Verbrauchsmessung ist seit jeher Kernkompetenz der Versorger. Im Projekt werden initial ein Funknetz sowie Gateways und Datenmanagementsysteme installiert, die später ohne zusätzliche Investitionen auch für weitere Services verwendet werden können.
  2. Smart Energy im Gebäude und E-Mobility: Hier werden Themen wie beispielsweise PV-Anlagen-Betrieb, Mieterstrom-Projekte und Elektromobilität als regulierte Prozesse adressiert, aber auch Außenbeleuchtungssteuerung und Überwachung von Parkflächen oder Monitoring von Müllcontainern.
  3. Smart Building Anwendungen: Dies umfasst alles, wodurch ein Gebäude intelligenter wird und das Leben darin energieeffizienter, gesünder, sicherer und komfortabler: z.B. Ferninspektion von Rauchwarnmeldern, Indoor Air Quality (IAQ), Leckage-Prävention, Zutrittskontrolle und Monitoring z.B. von Brandschutztüren

Diese beispielhafte Vorgehensweise erfordert eine 360-Grad-Betrachtung, wie sie beispielsweise in der Quartiersentwicklung stattfindet. Sebastian Heß registriert daher ein steigendes Interesse an den aEMT-Dienstleistungen. Das hänge maßgeblich damit zusammen, dass die Dekarbonisierung in den Sektoren Gebäude, Energie und Elektromobilität stark beschleunigt werden müsse. „Die Lösungen der aktiver EMT GmbH reduzieren die Komplexität für einen Einstieg in digitale Geschäftsmodelle, indem sie integrierte rechts- und BSI-konforme Lösungen anbietet“, so Heß.

Pflicht zur Kür machen

„Das Gute für Stadtwerke und Energieversorger ist: Sie können die vielfältigen Pflichten für sich zur Kür machen und neue Services und Geschäftsfelder aufbauen“, analysiert Sebastian Heß. „Mit den Smart Meter Gateways, die sie unter ihrer Regie betreiben, halten sie den Digitalisierungsschlüssel in der eigenen Hand. Mit unseren aEMT-Services sorgen wir dafür, dass sie ihn umdrehen und damit die Tür zur Welt digitaler Services öffnen können – auf Basis eines extrem hohen IT-Sicherheitsniveaus.“ Darin, dass zurzeit der Chip-Mangel zu Verzögerungen und steigenden Preisen für Smart-Meter-Gateways führt, sieht Heß keine Einstiegshürde bei der Digitalisierung: „Daten lassen sich bereits heute über das IoT Gateway Hutschiene einsammeln und über unsere Plattform bereitstellen – auch ohne SMGW. Infrastrukturen, z.B. für das Submetering, können bereits eingerichtet werden. Die Anbindung an das SMGW kann später jederzeit ohne großen Aufwand erfolgen.